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Hundeurlaub, erster Trainingstag

Wir haben das Turmzimmer mit einem fantastischen Blick über den bayerischen und tschechischen Wald, ein geräumiges Doppelzimmer, dessen einziger Nachteil darin besteht, daß man mit dem Aufzug in den zweiten Stock fahren kann, aber dann noch einmal 18 Stufen laufen muss. Was grundsätzlich kein Problem ist - aber mit einem blinden Möpschen eine kleine Herausforderung ist. Glücklicherweise sind die Treppen mit Teppich bezogen, so daß Rippe diese selbst laufen kann - nur abwärts muss ich sie tragen, was zusammen mit dem „Hygienekörbchen“ und zweitem Hund an der Leine anfänglich etwas ungemütlich ist.

Im Restaurant wartet ein reichhaltiges Frühstück, aber weder Rippe noch Karamba kommen an „Annie“ vorbei: Rippe, weil sie diese nicht sieht und Karamba, weil sie vor schwarzen, grossen Hunden einfach Angst hat. Aber der Besitzer erkennt recht schnell zumindest die Not von Rippe dank Halstuch und nimmt Annie aus dem Weg. Daraufhin ist der Weg in die Box frei und beide Hunde liegen zufrieden drin, nachdem sie eine Runde vor dem Frühstück zum Lösen laufen konnten.

Um 10:00 Uhr treffen wir beim Hundeplatz unsere Trainerin Anja und unser heutiges Thema läutet: Fährte. Wir laufen gemeinsam ein paar hundert Meter gemeinsam in den Wald, um die Hunde zu entspannen und an einer Kreuzung wird Halt gemacht und Anja widmet sich der Theorie: Wir werden in die drei verschiedenen Fährtenarten und ihre speziellen Eigenschaften eingeweiht, die da sind, die „Fleissigfährte“, die „Schleppfährte“ und die „Eigenschleppe“. Und dürfen alle drei mit unseren Hunden ausprobieren. Da Rippe blind mitarbeiten kann, wird auch sie heute mit ins Training einbezogen und sie zeigt für alle drei Fährtenarten Talent und Willen. Und muss Karamba auf den ersten beiden Fährten erst einmal zeigen, um was es geht. Aber besonders motiviert ist Karamba nicht, zumal bei ihr weder Lekkerlis noch „Schleppartikel“ ziehen. Einzig an der „Eigenschleppe“ mit meinen Socken findet sie Interesse - kein Wunder, den Geruch von Frauchen liebt sie😉.

Die zwei Stunden vergehen wie im Flug und da die Trainerin uns Hundebesitzer angehalten hat, die Hunde nüchtern zum Training zu bringen, gibt es für die zwei Vierbeiner im Hotel erst einmal ihr Futter. Fertigbarf, welches in der extra für die Gäste zur Verfügung gestellten Tiefkühltruhe gelagert werden kann. Der Service für die Hunde wird hier definitiv großgeschrieben.

Und weil das Wetter mitmacht, drehen wir eine schöne, große Runde mit dem Rad, welche kurz vor dem Hotel mit einem fetten Platten endet. Glücklicherweise muss ich nicht weit schieben! Im Hotel berichte ich Herrn Koch von meiner Not. Er versichert mir sofort, daß ich nur anzurufen brauche, sollte mir das mitten im Wald passieren - „wir holen Sie dann einfach ab, wir haben die Berechtigung in den Wald fahren zu dürfen“. Das erleichtert mich sehr und diese Aussage macht das Hotel Waldeck auch zu einem besonderen Hotel - aber nicht nur das, Herr Koch gibt mir umgehend die Adresse des nächstgelegen Fahrradhändlers und bietet mir an, daß der Hausmeister das Rad reparieren könnte, wenn ich die Ersatzteile (Schlauch und Mantel) besorge. Dies geht weit über einen normalen Service hinaus, denn am übernächsten Tag habe ich wieder ein funktionierendes Rad zur Verfügung.

An dieser Stelle deshalb noch einmal mein ausdrücklicher Dank an Herrn Koch und seinen netten Hausmeister!

Im Zimmer machen wir es uns dann erst einmal nach einem kleinen Imbiss (alles sehr lecker hier!) gemütlich und lassen den Nachmittag und Abend gemütlich ausklingen.